Der Österberg und andere Aussichtspunkte

Österberg mit Grabhügel und Steintisch
Österberg mit Grabhügel und Steintisch

Der Österberg - 190 m ü. NN

 

  • 2800 bis 2200 v. Chr. - unerforschter Grabhügel aus der Zeit der Schnurkeramik

  • Heidnische Kultstätte zu Ehren der germanischen Frühlingsgöttin Ostara

  • Rundum-Aussichtspunkt ins Thüringer Land

 

Bad Tennstedt liegt im Herzen der alten Landgrafschaft Thüringen in einem Tal, welches sich vom Westen von der Ortschaft Urleben über das Naturschutzgebiet bis zum Österberg im Osten erstreckt. Aufgrund des hier vorhandenen Wasserreichtums nutzten Menschen schon in sehr früher Zeit diesen Platz zum Siedeln. Vor allem der Österberg erinnert an alte Zeiten. Er befindet sich nordöstlich von Bad Tennstedt und ist mit 190 m über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung unserer Stadt. Am Südhang des anschließenden Höhenzuges wurde bis in die neuere Zeit Wein angebaut und ist der hiesigen Bevölkerung als "Weinberg" bekannt.

In der Besiedelungsgeschichte Tennstedts spielte der Österberg eine bedeutende Rolle. Unsere heidnischen Vorfahren opferten hier zur Zeit des Frühlingsvollmondes der Göttin Ostara und zündeten Freudenfeuer an. Der Name "Österberg" ist vom Namen dieser Göttin abgeleitet. Ostara war die germanische Göttin des Frühlings, der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus. Ihr zu Ehren feierten unsere Vorfahren zur Tag- und Nachtgleiche im Frühling ein Fest.

Aus geschichtlichen Überlieferungen und von Bodenfunden ist bekannt, dass es sich beim Österberg um einen künstlich aufgeschichteten Grabhügel aus der Zeit der Schnurkeramik (2800 bis 2200 v. Chr.) handelt. In der Jahreszeitschrift 1962/1963 des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens ist der Österberg als "...gleichmäßiger Hügel mit dichter, kurzer Grasnarbe" beschrieben. Weiter heißt es: "Der Gipfel in neuer Zeit in einem Durchmesser von 3 1/2 m leicht abgeplattet für zwei steinerne Bänke und Steintisch. Trotz der neuzeitlichen Anlage scheint die Substanz des Hügels unberührt geblieben zu sein. Typus eines schnurkeramischen Hügels, welcher anscheinend der Heimat- und Vorgeschichtsforschung bisher unbekannt geblieben ist." Grabungen und archäologische Untersuchungen an dieser Stelle sind nicht bekannt, auch sind weitere Beschreibungen von diesem Grabhügel nicht vorhanden.

Von Chronisten aus späterer Zeit wurde überliefert, dass nach Einführung des Christentums auch weiterhin Feuer zum Frühlingsbeginn auf dem Österberg angezündet wurden, wenngleich die Feuer nun eine andere Bedeutung hatten. Später wird von einer Johanniskirche und von einer Nicolai- oder Severikirche berichtet. Die Johanniskirche wurde 1552 abgerissen und die Steine zum Bau einer Kapelle auf dem jetzigen Friedhof der Stadt genutzt. Auf dieser Kapelle wurde wiederum die Gottesackerkirche errichtet.

Heute zieht der Österberg weiterhin Ausflügler und Wanderer an. Bei klarem Wetter bietet sich ein herrlicher Blick von Südosten bis Nordwesten. Von hier aus sieht man den Ettersberg bei Weimar mit seinem Buchenwalddenkmal, die Landeshauptstadt Erfurt und Teile des Thüringer Waldes mit dem Inselsberg. In der Nähe erkennt man die Fahner Höhen, den Hainich und im Norden den Harz mit seiner höchsten Erhebung, dem Brocken.

Im Tal liegt die Stadt Bad Tennstedt mit der markanten Trinitaskirche und den Stadtmauertürmen.

 

 

 

 

Weitere Aussichtspunkte

 

sind die Türme unserer Stadt, von denen Sie einen weiten Blick ins Thüringer Land genießen können.

 

sanierter Südturm

 

 Südturm der Trinitaiskirche mit einer Höhe von ca. 45 m

 

Fronveste

 

 Fronveste auf dem Weichberg

 

Weitere Stadttürme sind der Ketzer- und der Pulverturm. 

Auch diese Türme sollen in Kürze für den Besucherverkehr geöffnet werden.

 

 

Blick vom Österberg Richtung Thüringer Wald
Blick vom Österberg Richtung Thüringer Wald